Paul Werth (1912 - 1977)

Paul Werth ist ein westfälischer Maler und Zeichner, der bis auf einige Auslandsaufenthalte in Soest gelebt und gearbeitet hat.

Nach einer Phase der Selbstfindung und mehreren Italienreisen entwickelt er gegen 1958/1959 seinen eigenen Stil, den man als informelle Malerei bezeichnen kann.

Bis zu seinem Lebensende 1977 blieb er der informellen Malerei treu, entwickelte sie jedoch immer weiter.

Experimentierte er in der Anfangsphase, Ende der fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts, mit verschiedenen Materialien wie Sackleinen, Pflanzen oder Fäden und streckte die Farbe mit verschiedenen Zusätzen (dabei kamen ihm die in seiner Maler- und Lackiererlehre erworbenen profunden Kenntnisse über Farben zugute), so überwiegen in seiner Malerei in den sechziger Jahren Kompositionen einer schwarz-roten oder blau-schwarzen Farbigkeit.

Hier wird die Farbe pastos, teilweise zentimeterdick aufgetragen. Vor der Integration verschiedener Materialien wie gegen Ende der fünfziger Jahre wird nun kein Gebrauch mehr gemacht.

Mitte der sechziger Jahre wendet er sich immer mehr von der Malerei auf Leinwand ab und malt stattdessen auf Karton, der dann auf Spanplatten kaschiert wird. Diesen Malgrund behält Paul Werth bis zu seinem Lebensende bei und wird in seinen letzten Lebensjahren ab ca. 1974 in seinen Farbkompositionen farbiger und kontrastreicher.

Immer wieder nimmt Paul Werth die Farbe wieder von der Leinwand und die abgespachtelten Flächen bieten ihm Möglichkeiten zur Ergänzung der Komposition oder einfach als Freiraum, als Pausenzeichen. Dieser Umstand ließen es im schwer werden, eine Arbeit als abgeschlossen zu betrachten und zu signieren. So sind bei seinem Tod 1977 hunderte von Arbeiten unsigniert.

Ernst Wilhelm Haverland ließ diese teilweise fragmentarischen oder auch abgeschlossenen Kompositionen nach dem Tode Paul Werths auf Spanplatten aufziehen. So wurden diese Arbeiten Teil einer großen Gedächtnisausstellung, die 1978 im Wilhelm-Morgner-Haus in Soest stattfand.